Ein See
Als du schon fast den Boden der Treppe erreicht hast, fällt dir die ungewöhnliche Musik auf, die sich nahtlos mit dem melodischen Klirren der Blätter vermischt. Die Klänge sind nahezu ätherisch, aber jeder Ton schlägt eine andere Saite in dir an und bringt deine Nerven zum Vibrieren. Der Bass dröhnt in deinem Magen und du kannst dich kaum des Drangs erwehren, mitzuwippen.
Noch während du dich fragst, welchen Künstler du all die Jahre verpasst hast, öffnet sich der Wald schließlich und gibt den Blick auf einen unterirdischen See frei, der fast die Gänze des Raumes einnimmt. Und als wäre das nicht genug, entdeckst du auch noch ein schwarz glänzendes Schloss am anderen Ufer. Imposant und mächtig erhebt es sich jenseits des Sees in die Höhe, fast als ob der Erdboden darüber nicht existiert.
Mehrere Minuten stehst du verblüfft da und kannst den Blick nicht von den Zinnen abwenden. Erst als du fast von einem lachenden Paar angerempelt wirst, fallen dir die Tänzer auf, die wie schwerelos über den Teich gleiten und dir wird bewusst, dass du einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen bist. Was du als Wasser empfunden hatte, ist in Wirklichkeit eine spiegelglatte Tanzfläche, auf der die Besucher umherwirbeln, während die Boote kleine Sitzgelegenheiten bieten. Das Schloss dagegen ist lediglich Teil der meisterhaft ausgearbeiteten Hinterwand, an welcher sich Bar und Mischpult befinden.
Stürzt du dich ins Tanzgetümmel oder holst du dir erst mal einen Drink?